Endlich, endlich ist es soweit, die allererste Klassenfahrt seit wir an der RiK sind, steht an.

Am Mittwochmorgen warten die Klassen 8a und 8b schon gespannt und ungeduldig auf den Bus, der uns ins verschneite Eversberg bringen soll. Als wir dann endlich nach einem kleinen Umweg unser Ziel vor uns liegen sehen, tönt es durch den Bus „Ey, voll groß – boah, wie ein Hotel. Viel besser als im Internet. Richtig echt.“ Die Spannung bleibt, denn wir können noch nicht in unsere Zimmer, sondern treffen uns in unserem Gruppenraum und lernen Herrn Schubert, den Herbergsvater (ja, liebe Kinder so nennt man ihn, nicht Hausmeister) und unsere Teamer von der Seilschaft kennen. (Die heißen übrigens Seilschaft, weil sie immer etwas mit Seilen schaffen – das habt ihr blitzgescheit sofort gemerkt.)

Wir tanken bei den ersten Spielen Superkräfte und freuen uns auf das Mittagessen (Salate, Pommes, Fleisch- oder Blumenkohlbratlinge und grünen Wackelpudding). Dann ist endlich Bettenverteilung. Wir alle haben supertolle Zimmer: Die einen haben viel Platz, den sie sich wünschen, die anderen haben es kuschelig gemütlich durch zusätzliche Matratzen und Personen im Zimmer.

„Schade, dass wir nach draußen müssen …“ mault Milana, ist dann aber bei den Spielen draußen voll dabei. „Unglaublich, dass eine ganze Klasse über die zwischen den Bäumen gespannten Wackelseile laufen kann“, wundern sich viele. Der Nachmittag vergeht wie im Flug – die sowieso schon gute Laune steigt noch an.

Nach dem Abendessen (Brot und Aufschnitt und Apfelmus mit Kartoffelpuffern!!!) geht es endlich in die Nacht. Während die Kinder aus einer 4. Klasse die Lehrer*innen mit Weihnachtsmannliedern zum Mitsingen erfreuen und ablenken, machen es sich die Klassen 8a und 8b in ihren Zimmern so richtig gemütlich, besuchen sich gegenseitig wie das auf einer richtigen Klassenfahrt so üblich ist. Daniels Idee ist: „Wir fahren gar nicht morgen zurück, sondern bleiben bis Freitag.“ Das finden wir auch, denn dann wäre auch genügend Zeit, den Übeltäter, der mit grün-weißer Zahnpasta mit Minzgeruch eine Zeichnung, die der Form eines gewissen männlichen Körperteils entfernt ähnelt, auf die Tür gemalt hat, zu überführen. Oder ist es eine Übeltäterin? Bestimmt ist es die andere Klasse oder doch nicht? Wegen Humorlosigkeit fällt der allgemeine Zahnpasta-Appell leider aus und es kann weiterhin gerätselt werden.

Beim Stockbrotrösten treffen wir uns dann am runden Kamin, kokeln das Brot an und philosophieren über das Leben bis wir schließlich um 22 Uhr in unsere Zimmer müssen. Aber an Schlafen wollen wir natürlich noch nicht denken – „Wir sind doch noch so jung und wollen was erleben“, fleht Randa Frau Lanwehr an, als sie ins Bett geschickt wird. Irgendwann ist dann tatsächlich (?) Nachtruhe. Die pädagogische Drohung „Wer jetzt noch Theater macht, wird morgen nach Hause geschickt“, verpufft mit dem Kaminfeuer und wird nur noch milde belächelt.

Natürlich spukt es in der Jugendherberge und so wandeln des Nachts einige Geister*innen laut quietschend und kreischend durch die Flure und bringen die Lehrer*innen und Lehrerinnen um den Schlaf.

Am nächsten Tag gibt es zunächst ein stärkendes Frühstück, Ausräumen der Zimmer und Gepäck abstellen. Danach Spiele und Aufgaben und Aufgaben und Spiele (Verstecken im Wald= man sieht den Wald vor lauter Schüler*innen nicht), (Rettung aus den Fluten auf eine sichere Insel = hier verspätet sich der Alarm um wenige Minuten), (In wenigen Sekunden durch einen kleinen Reifen mit 23 SuS gelangen = später erfahren wir, das Spiel heißt Scanner) und Frau Tigges schwebt am Seil kreisend über dem Säuresee und wird schließlich auch noch (nach Aufforderung) gerettet. Es schneit, wir sind eingepackt wie das berühmte Reifenmännchen, und es ist kalt und wir haben Spaß, wir sind schließlich auf Klassenfahrt.

Unsere Teamer von der Seilschaft, Olli und Anni für die 8a und Thomas und Maya für die 8b, haben mit uns tolle Spiele veranstaltet und uns spannende Aufgaben gestellt, die wir gerne gelöst haben.

Jetzt kommen die Klassen 8c und 8d, es gibt es noch ein Mittagessen und wir fahren nach Münster zurück, wo die Eltern ihre zufriedenen, aber teilweise leider kranken Kinder wieder in Empfang nehmen.

Fazit: Es war toll! Alle Daumen hoch! Krank werden im Moment auch viele Kinder und Jugendliche zu Hause. Schöner wäre es sicher im Sommer, länger hell, wärmer, besseres Wetter. Viel schöner wäre es, wenn es länger als eine Nacht wäre – mindestens zwei. Noch besser wäre eine Fahrt von Montag bis Freitag – eine richtige Klassenfahrt! Im 10. Jahrgang ist es soweit. (TIG)