An den Projekttagen zu Beginn des 2. Halbjahres haben sich die Schüler und Schülerinnen des Wahlpflichtkurses Biologie der Jahrgangsstufe 9 unter der Anleitung von Frau Telöken mit dem Thema „Tierhaltung und Artenschutz“ beschäftigt.

Am ersten Projekttag besuchten wir die Zooschule im Allwetterzoo Münster zum Thema „Vom Aussterben bedroht- Artenschutz im Zoo“.

Mit seinen rund 260 Tierarten, von denen etwa 100 Arten stark oder sogar vom Aussterben bedroht sind, beteiligt sich der Zoo Münster aktiv an der Erhaltung der Artenvielfalt auf der Welt. Besonders angetan waren die Schüler*innen vom Roten Panda, der von Jägern wegen seines auffällig kupferroten Fells gejagt wird und durch den Verlust und die Zerstückelung seines Lebensraumes in seinem Bestand gefährdet ist.

Sogar bereits ausgestorbene Tiere wie die Höhlenschabe versucht der Zoo Münster durch Zuchtprogramme zu retten. Großen Erfolg bei seinem Zuchtprogramm verbucht der Zoo auch bei den stark gefährdeten Gelbbrustkapuzineraffen oder den Weißkopfadlern, die der Zoo nach ihrer Zucht in ihren natürlichen Lebensraum in Nordamerika wieder auswildern konnte.

Am zweiten Projekttag haben wir an einer museumspädagogischen Führung zum Thema „Gibt es echte Westfalen“ im Naturkundemuseum Münster teilgenommen und uns auf eine Zeitreise über das Kommen und Gehen von Tieren in Westfalen begeben.


So erfuhren wir, dass im Laufe der Erdgeschichte sich die Artenvielfalt in Westfalen stets gewandelt hat und auch heute noch verändert. So wurden Wisent, Fischotter, Wolf, Fischotter, Uhu und Schwarzstorch durch Bejagung ausgerottet, sie kommen derzeit jedoch wieder. Bei anderen Tieren wie der Biberratte, dem Flamingo oder dem Waschbären handelt es sich um Neubürger, die aus Pelztierfarmen oder Zoos geflohen und sich in Westfalen ausgebreitet haben. Auch der Neandertaler lebte bis vor 30 000 Jahren in Westfalen, ist aber dann durch den modernen Menschen verdrängt worden.


Am Ende wurde uns die Herstellung von Tierpräparaten vorgestellt. So sind die im Landesmuseum ausgestellten Präparate richtige Fliegengewichte, denn lediglich das Fell und die Haut von natürlich verstorbenen Tieren wird verwendet. Ansonsten sind die Präparate mit leichten Decken und Plastik ausgestopft.

Am 3. Projekttag haben wir das Tierheim Münster an der Dingsstiege besucht. Unter Anleitung einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin konnten wir außerhalb der normalen Öffnungszeiten einen Einblick hinter die Kulissen des Tierheims bekommen.


Jährlich werden etwa 1800 Tiere an das Tierheim abgegeben und weitervermittelt.Besonders die Anzahl an illegal eingeführten Hunden über den Welpen Handel im Internet ist deutlich gestiegen.

Diese Tiere müssen häufig zunächst längere Zeit in Quarantäne, v.a. die Ansteckung anderer Tiere mit Tollwut stellt hierbei eine große Gefahr dar. Da diese Welpen zu früh von der Mutter getrennt werden, sind sie kaum sozialisiert, so dass ihre Vermittlung schwierig ist. (TEL)