Bausteine der Berufswahlvorbereitung
Seit dem Schuljahr 2015/16 beteiligt sich unsere Schule am Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule – Beruf in NRW“ (KAoA). Das Landesvorhaben systematisiert die Berufsorientierung für alle Jugendlichen ab der 8. Klasse bis zum Verlassen der Schule.
Potenzialanalyse
Die Berufsorientierung beginnt in der 8. Klasse mit einer Potenzialanalyse, die von einem außerschulischen Partner durchgeführt wird. Durch diese sollen die Stärken der Jugendlichen ermittelt werden. Ziel ist es, erste Ideen für die spätere Berufswahl zu entwickeln. Im Rahmen der Potenzialanalyse sollen die Schülerinnen und Schüler angeregt werden, sich mit ihren Talenten, Interessen, Neigungen und schon deutlichen Kompetenzen, aber auch den noch in ihnen „schlummernden“ Potenzialen auseinanderzusetzen.
Das individuelle Auswertungsgespräch findet vormittags im Beisein der Eltern statt. Das Ergebnis der Potenzialanalyse gibt erste Hinweise auf berufliche Neigungen. Eine Berufswahlentscheidung wird bzw. kann daraus in der Regel nicht abgeleitet werden. Auch im Politikunterricht wird das Thema aufgegriffen.
Praktikumstage
Basierend auf den Ergebnissen aus der Potenzialanalyse sollen sich die Schülerinnen und Schüler in drei Berufsfeldern erproben. Hierzu sind jeweils eintägige Berufsfelderkundungstage im weiteren Verlauf der Klasse 8 in Betrieben vorgesehen.
Mentorenprogramm
Seit 2010 kooperieren wir mit der Stiftung* Bürger für Münster im Bereich der Berufswahlorientierung im sogenannten Mentorenprogramm. Im Berufsleben stehende Menschen, Senioren, Berufseinsteiger und Studenten engagieren sich in Schulen, um ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung an junge Menschen weiterzugeben, um diese im Bereich Schule und Berufsorientierung zu unterstützen.
In einem ersten Treffen, das als Speed-Dating gestaltet ist, lernen sich Schüler/-innen und Mentoren kennen. Sind sie sich sympathisch, so erfolgt sehr schnell die Zuordnung in die Mentoren-Schüler-Teams.
Gemeinsam werden Erwartungen und Ziele formuliert und das nächste Treffen vereinbart. Die Ausgestaltung des Programms liegt in den Händen der Teams.
Eltern können den Mentor/die Mentorin jederzeit kennen lernen; ggf. ein Treffen oder Telefonat vereinbaren.
Schülerbetriebspraktikum
Das dreiwöchige Schülerbetriebspraktikum findet für unsere Schülerinnen und Schüler in der 9. Jahrgangsstufe unmittelbar nach den Herbstferien statt.
Die Betreuung der Jugendlichen übernehmen maßgeblich die jeweiligen Politik-, Hauptfach- und Klassenlehrer/-innen, wobei die Durchsicht und Beurteilung des unter Aufsicht anzufertigenden Praktikums-Leporellos der Politiklehrkraft obliegt.
Die Infoveranstaltung zu den Nutzungsmöglichkeiten des Berufsinformationszentrums (BIZ) und der Webseiten der Bundesagentur für Arbeit, die klassenweise an einem Vormittag vom Berufsberater durchgeführt wird, hilft den Jugendlichen, vage Vorstellungen über „angepeilte“ Berufe zu konkretisieren und unbekannte Berufsfelder zu erschließen. Ausbildungsplatzrecherchen im Internet versetzen die Schülerinnen und Schüler in die Lage, sich jederzeit über aktuelle Angebote zu informieren und sie zu nutzen.
Zu Beginn der 10. Jahrgangsstufe findet ein Infoabend „Wie geht’s weiter nach der 10?“ statt; weiterführende Schulen werden mit ihren Bildungsgängen und Abschlüssen vorgestellt und die Ausbildungsplatzsituation dargestellt.
Im Deutschunterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgangsstufe parallel mit der Thematik „Schriftliche Bewerbung“ auseinander. Die Abfassung von Bewerbungsschreiben und die Erarbeitung unterschiedlicher Darstellungsformen eines Lebenslaufes stehen im Mittelpunkt dieser Unterrichtsreihe.
Beratung im Rahmen der Berufswahlvorbereitung
Neben der Möglichkeit, mit Lehrerinnen/Lehrern oder der Beratungslehrerin über berufliche Perspektiven zu sprechen, haben die Schülerinnen und Schüler während der Unterrichtszeit in regelmäßigen Abständen Gelegenheit, in der Schule die Sprechstunde eines Berufsberaters wahrzunehmen. Dieser ist für unsere Schule zuständig und den Jugendlichen durch Infoveranstaltungen bekannt.
Termine werden über das Sekretariat unserer Schule vereinbart. In diesen Sprechstunden können in einer dem Jugendlichen vertrauten Umgebung und ruhigen Atmosphäre ohne zeitlichen Druck intensive Einzelgespräche geführt werden. Über diese regelmäßig über das Schuljahr verteilten Sprechstunden hinaus ist der Berufsberater auch an Elternsprechtagen in unserer Schule anwesend, so dass gemeinsame Gespräche zwischen Berater, Erziehungsberechtigten und Jugendlichen geführt werden können.
Schullaufbahnberatung
Die Schullaufbahnberatung umfasst die allgemeine Orientierung von Erziehungsberechtigten und Lernenden über schulische Werdegänge. Die Schullaufbahnberatung fällt in den Zuständigkeitsbereich der Berufswahlkoordinatorin. Als Ziele ihrer Beratung sind zu nennen:
- Schwierigkeiten, Unsicherheiten im Unterricht und beim täglichen Lernen zu begegnen,
- Entscheidungshilfe im Falle einer Nachprüfung oder Wiederholung der Klasse bei unzureichenden schulischen Leistungen zu geben,
- Interessen und Begabungen zu erkennen und zu entfalten als Entscheidungshilfe für Schülerinnen/Schüler und Eltern bei der Wahl des Differenzierungskurses am Ende der Klasse 6 und
- den Schülerinnen/Schülern und deren Erziehungsberechtigten Hilfe und Unterstützung zu geben bei der Entscheidung für eine Schulform, einen Beruf oder eine weiterführende Schule nach Klasse 10: Selbstbild und Fremdbild als eine Grundlage der Berufswahlentscheidung.