In diesem Jahr haben die Schüler/-innen Emma Cremer, Prince Batantou Kiesse, Emin Kücüksengün, Tim Lüttecke, Lena Schmidt, Jonathan Schröder und Julian Wiesner aus der Klasse 8c unter Leitung der Geschichtslehrerin Christiane Telöken die Patenschaft für die Reinigung von insgesamt 13 Stolpersteinen im Kreuzviertel von Münster übernommen.

Am Jahrestag der Pogromnacht am 9. November 1938 fanden auch in Münster Gewaltaktionen gegen jüdische Mitbürger statt. Diese gewaltsamen Übergriffe in Münster glichen den im übrigen Reich: Die Synagoge wurde in Brand gesetzt, jüdische Geschäftshäuser wurden verwüstet und einzelne Juden angegriffen.

Zu Beginn des Nationalsozialismus 1933 lebten rund 700 Juden in Münster. Am 13. Dezember 1941 erfolgte die erste Deportation von mindestens 135 Mitgliedern der Gemeinde in das Ghetto Riga, wenig später wurden sie dort ermordet. Eine weitere Deportation folgte im Juni 1942, die dritte schließlich im März 1943 nach Ausschwitz.

Die Stolpersteine in Münster erinnern an die insgesamt 275 jüdischen Mitbürger, die durch das nationalsozialistische Terrorregime verfolgt, deportiert und ermordet wurden.

Die kleinen, aus Messing hergestellten Tafeln liegen meist vor dem letzten frei gewählten Wohnort der Opfer. Auf ihrer Inschrift sind der letzte Wohnort, Name, Jahrgang und das Schicksal jedes einzelnen Opfers des NS-Regimes eingestanzt.


Da die aus Messing bestehenden Stolpersteine der Witterung ausgesetzt sind, werden sie einmal im Jahr von Schülergruppen aus Münster gereinigt.

Ausgestattet mit der App „Stolpersteine NRW- Gegen das Vergessen“ haben sich die Schüler/-innen der 8c nun am 7. November 2025 mit Hilfe einer interaktiven Karte auf den Weg gemacht Stolpersteine im Kreuzviertel ausfindig zu machen und gründlich zu putzen. Zu jedem Opfer findet man auf der App außerdem biografische Texte, Illustrationen und historische Fotos, die das Schicksal der einzelnen Opfer des NS-Verfolgung erlebbar machen.

Allerorts wird in diesem Jahr an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa vor 80 Jahren gedacht und die Wichtigkeit des sich Erinnerns betont.  Auch die Aktion „Stolpersteine“ trägt zum Wachhalten der Erinnerung an den verheerenden Weltkrieg bei und mahnt uns angesichts des Auflebens neuer Kriege und gewaltsamer Konflikte in der Welt sich auch in Deutschland für demokratische Werte und Menschlichkeit einzusetzen, um auch dauerhaft friedlich miteinander leben zu können.

Nach dem Reinigen der Messingsteine haben wir im Gedenken an die Opfer eine Rose niedergelegt und eine virtuelle Kerze via App für sie entzündet. (TEL)